September 2014
Arbeiten am neuen Trakt der Mittelschule ziehen sich noch ein paar Monate hin
Umzug in den Neubau erfolgt erst im Februar
OB „Sorgfalt geht vor Schnelligkeit" - Fassade ist inzwischen weitgehend fertig - Vielmehr Schüler als prognostiziert - Abriss im Frühjahr
Die dunkle Eleganz: Die anthrazitfarbene Fassade der neuen Mittelschule in Weißenburg drückt derzeit noch ein bisschen, Metallelemente sollen die Gestaltung noch aufpeppen. Allerdings wird der Neubau wohl erst im Februar bezugsfertig sein. Die Schulleitung musste deshalb fürs erste Halbjahr ein wenig improvisieren.
WEISSENBURG (mau) - Die Mittelschule Weißenburg wird vermutlich erst in den Faschingsferien, also im Februar 2015, in ihren Neubau Einziehen können. Der ursprüngliche Zeitplan hat eine Inbetriebnahme des Gebäudes zum Schuljahresbeginn 2014/2015 vorgesehen, später waren auch schon die Herbst- oder die Weihnachtsferien im Gespräch.
Den neuen Zeitplan nannte Weißenburgs Rechtsdirektor Heiko Stefke im Gespräch mit unserer Zeitung am Rande der Bürgerversammlung. Auch der Umzugstermin im Februar sei sportlich „geplant", betonte er. Ein Puff er sei nicht vorgesehen. Es seien mehrere kleinere Dinge gewesen, die letztlich die Gesamtverzögerung zur Folge hatten. Stefke: „Wir sind für den Umzug eben auch auf die Ferien angewiesen." Oberbürgermeister Jürgen Schröppel betonte: „Sorgfalt geht vor Schnelligkeit." Es sei niemandem gedient, wenn zwar der Einzugstermin gehalten werde, aber man sich dafür hinterher ewig mit Baumängeln herumschlagen müsse.
Die Fassade der neuen Schule ist weitgehend fertig, allerdings fehlen noch die speziellen Metallelemente, die dem Gebäude den optischen Pepp geben werden, versprach Stadtbaumeister Thomas Schwarz gegenüber, dem Weißenburger Tagblatt. Diese werden in den nächsten Wochen angebracht. Angelaufen ist inzwischen er Innenausbau. Dieser wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle an der Hagenau laufen die weiteren Planungen für die Innenausstattung. Für Stühle und Tische liegen zum Teil schon Angebote vor, erklärten Stefke und Schwarz. Was die weitere Möblierung und Ausstattung der Räume angeht, werden nun die Ausschreibungen vorgenommen.
Schulleiter Markus Scharrer hofft, dass der neue Zeitplan nun wirklich gehalten werden kann. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir im zweiten Halbjahr die neuen Fachgruppenräume nutzen können." Bis dahin behilft sich die Schule meit ein paar Tricks. Vier Klassen sind ins Progymnasium ausgegliedert, im Fachunterricht wurden Gruppen gebildet, am Stundenplan wurde gefeilt. Das funktioniert. Zieht sich die Inbetriebnahme des Neubaus jedoch weiter als Februar, kollidiert der Umzug mehr und mehr mit den Abschlussprüfungen, warnte Scharrer.
Schüler und Lehrer seien bereits „Feuer und Flamme" und fieberten dem Umzug entgegen, sagte der Schulleiter. Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei möglichst tatkräftig mit einbezogen werden. Das steigere auch die Wertschatzung für das neue Gebäude. Untergebracht sind dort sieben Klassenzimmer, zwei Kunsträume, zwei Technik- und Werkräume, ein Informatikraum, zwei Lehrküchen, die Mensa, ein Raum für die offene Ganztagesbetreuung und ein Lehrerzimmer. Allerdings werden die beiden Kunsträume erst einmal als ganz normale Klassenzimmer genutzt werden, weil die Mittelschule weiter gewachsen ist. In der Planungsphase gab es Prognosen von 460 Schülern in 22 Klassen, die dort unterrichtet werden sollen. Aktuell sind es 536 Schüler in 24 Klassen. Der Zulauf kommt unter anderem durch die stattliche Zahl von 54 Rückkehrern aus der Realschule zustande.
Die Mittelschule ist mit einem Gesamtvolumen von rund 18 Millionen Euro das größte Hochbauprojekt Weißenburgs seit dem Bau des Neuen Rathauses in den 1990er-Jahren. Das jetzige Gebäude wurde im Jahr 1953 eingeweiht. Doch die Jahre und vor allem der weiche Untergrund, der zu Setzungen geführt hat, sorgten mehr und mehr für Probleme. Einige Fenster lassen sich nicht mehr öffnen, eine Gasleitung musste still gelegt werden, auch soll es schon mehrfach Beinahe-Unfälle gegeben haben, die im Zusammenhang mit der maroden Bausubstanz stehen. Es herrschen „nicht mehr erträglich Zustände", hat OB Schröppel im vergangenen Jahr bei der Bürgerversammlung gesagt.
Der Neubau begann im Februar vergangenen Jahres mit der aufwendigen Gründung. Sobald der erste Bauab abgeschlossen ist, geht es nahtlos weiter mit dem zweiten. Dazu müssen die bestehenden Gebäudeteile in der Nähe des Seeweihers abgebrochen werden. Das soll idealerweise im Frühjahr passieren. Direkt im Anschluss soll dann die Gründung für den zweiten Bauabschnitt erfolgen.