Geschichtliches
Vom Bau der Seeweiherschule
Nach einer mehrjährigen Planungsphase Anfang der 50ger Jahre fand am 24. März 1953, in Anwesenheit des amerikanischen Generalkonsuls Bernett und der üblichen Lokalprominenz sowie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Einweihung der Schule statt. "Modernste Schule Bayerns wurde eingeweiht", lautete die Schlagzeile des Weißenburger Tagblatts vom 25. März 1953. Überall wäre der "moderne Geist" zu spüren, resümierte der damalige Redakteur in seinem umfangreichen Bericht. In der Presse war gar von Tausenden von Besuchern zu lesen. In einer kurzen Zusammenfassung durch Oberbürgermeister Thumshirn und Rektor Egner wurde noch einmal auf die Baugeschichte der Schule eingegangen. Acht Lehrräume, ein Vortrags- und Lesesaal, fünf Gruppenarbeitszimmer, Lehrer- und Lernmittelzimmer waren nun fertig. Rektor Egner übernahm den Schlüssel aus der Hand des Oberbürgermeisters und bemerkte, „dass die Schulraumnot nun in Weißenburg beendet sei".
Bereits ein Jahr später erwies sich diese Ansicht als Irrtum. Schon am 28. Mai 1954 wurde auf einer Bürgerversammlung beklagt, dass man mittlerweile 42 Volksschulklassen habe und 16 davon noch immer keinen eigenen Raum hätten. Mit Stadtratsbeschluss vom 11. 02. 1954 hatte sich die Stadt Weißenburg verpflichtet, für die neu zu errichtende Mittelschule den Raum- und Sachbedarf zu übernehmen. Das bedeutete aber letztlich nichts anderes, als dass die Mittelschüler bis zur Fertigstellung eines neuen Gebäudes im Zentralschulhaus und in der Seeweiherschule mit untergebracht werden mussten. Die erneute Schulraumnot der Volksschule endete erst im September 1964 mit der Einweihung der neuen Realschule. Zwischenzeitlich war auch die Seeweiherschule komplett fertig gebaut worden. Nach einer 2-jährigen Pause wurden im Rahmen des 2. Bauabschnitts die restlichen Gebäude und überdachten Gänge bis Ende 1957 fertig gestellt. Durch Rechtsverordnungen und Schulreformen kam es erneut zu einer massiven Schulraumnot.
Die für Hauptschulen notwendigen Fachräume fehlten zum Teil gänzlich. Mehrfach mussten die Hauptschüler in anderen Schulen unterrichtet werden. Daher war ein Erweiterungsbau unumgänglich. Nach dem Baubeginn am 14. 09. 1976 wurde dieser 1977 fertig gestellt. Im Volksmund wurde aus der anfänglichen "Schule am Seeweiher" bald die "Seeweiherschule", auch wenn der Name bis heute nicht offiziell verliehen wurde. Der den Weißenburgern so vertraute "Hans-im-Glück-Brunnen" wurde erst 1955 aufgestellt. Er stammt von dem Weißenburger Bildhauer Karl Hemmeter und wird von vielen Einheimischen als Wahrzeichen der Schule angesehen.
In der Seeweiherschule, einer der größten Mittelschulen im Landkreis, werden zur Zeit in 24 Klassen (10 Regelklassen, 7 M-Klassen, 5 Ganztagesklassen und zwei 9+2 Klasse) 532 Schüler unterrichtet. Unter Leitung von Rektor Markus Scharrer und Konrektor Peter Haberler, sind an der Schule gegenwärtig 56 staatliche und kirchliche Lehrerinnen und Lehrer tätig. Erstmalig seit dem Schuljahr 1995/96 konnte an der Hauptschule am Seeweiher als einzigem Schulort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zusätzlich zu den bekannten Hauptschulabschlüssen über die so genannte "F10-Klassen" die "Mittlere Reife" vergeben werden. Ab dem Schuljahr 1999/2000 wurde dann schrittweise mit der Einführung der "M-Klassen" (M9 und M10) begonnen; seit dem Schuljahr 2000/2001 gibt es an der Seeweiherschule den kompletten vierjährigen M-Zug (M7 bis M10). Die gebundene Ganztagesbetreuung wurde 2007 eingeführt. Im Schuljahr 2010/2011 erhielt die Weißenburger Hauptschule den Status Mittelschule.
Quelle: "villa nostra", Weißenburger Blätter für Geschichte, Heimatkunde und Kultur von Stadt und Weißenburger Land, Ausgabe 2/2003 / Eig. Bericht